
Brigitte Gmach
Brigitte Gmach (Österreich)
2008
Thema: "Licht und Schatten"
Die Österreicherin hat drei Spinnennetze aus zartem Draht und stärkeren Kabeln geschaffen. Ein Netz mit sakraler Ornamentik hat seinen Platz in der Kleinbreitenbacher Kirche gefunden. Zwei Netze sind am Kunstwanderweg zu finden. Fast könnte man im Altweibersommer glauben, es seinen echte Spinnennetze...wenn da nicht eingearbeitete Accesoires wären: ein Schlüssel, ein Stück Stacheldraht, kleine Fundstücke von überall her...Eingewoben. Aufgrund der Lage am Waldrand betrachtet man sie immer im Gegenlicht, was sehr reizvoll ist.

Christine Delbecq
Christine Delbecq (Frankreich)
1997
Füße – sie tragen die Last des Körpers, sie gehen, rennen, stellen Gleichgewicht her, verbinden uns mit der Erde, springen mit dieser Last ohne sie ist der Mensch an einen Ort gefesselt. Die Künstlerin schafft mit der Darstellung von Füßen Assoziationen zu Ruhe und Bewegung, zu Stillstand und Entwicklung, zu wichtig und unwichtig. Wer denkt schon an die Füße? Erst wenn sie nicht mehr funktionieren, werden sie uns wieder bewusst.

Helmut Bistika
Helmut Bistika (Slowakai)
2012
Thema: "Reflexionen"
Der slowakische Künstler Helmut Bistika hat Lieblingsmotive –Engelfiguren –in vielen unterschiedlichen Formen und Materialien, von der Grafik über die Malerei bis zu plastischen Objekten. Für den Friedhofseingang gestaltete er auf den Eingangspfosten zwei sich anschauende halbplastische Engelfiguren aus Styropor, mit Betonputz wetterbeständig.
Die glatte Vorderseite beider Figuren ist als Mosaik aus Spiegelscherben gestaltet, so dass sich der dem Eingang nähernde Friedhofsbesucher in vielfacher Brechung sehen kann, Symbol für den Alltag mit all seiner Hektik und dem alltäglichen Stress. Beim Verlassen des Friedhofs sieht der Besucher die grauen einfachen Formen der Rückseiten, die Ruhe ausdrücken. Von diesem Spannungsfeld; Eintritt als alltagsgeprägter und Ausgang als in Besinnung durch Erinnerung veränderter Mensch, lebt die Gestaltung.

Gunhild Dittmar
Gunhild Dittmar † (Deutschland)
2000
Stille Wesen, menschenähnlich, aber auch Vögeln ähnelnd, sind Ausdrucksträger für Bleiben und Fortgehen. Drei der Figuren aus Ton, sparsam mit Dekors charakterisiert, haben sich zum Gespräch versammelt. Die anderen Wesen entfernen sich, sie gehen weg. Der Standort an der Friedhofsmauer assoziiert das endgültige Scheiden lieber Menschen und die Trauer der Zurückgebliebenen. Die vogelähnlichen Formen lassen aber auch Gedanken an eine Wiederkehr zu, so wie der Vogelzug ein ewiges Kommen und Gehen ist. Die Künstlerin wurde zu dieser Arbeit durch eine Kusine, die seit Jahrzehnten in Kleinbreitenbach lebt und deren Schwester, die in den 50er Jahren in die USA auswanderte, inspiriert. „Die, die bleiben und die, die gehen“, heißt diese Gruppe.

Regina Lange
Regina Lange (Deutschland)
1998
Angeregt durch einen fehlenden Wasserspeier am Kirchturm schuf sie aus einem Sandsteinblock einen Frauenkopf mit dieser Funktion. Die einfache, klare Form entspricht der Funktionalität und ist an die Romanik angelehnt.

Barbara Neuhäuser
Barbara Neuhäuser (Deutschland)
1997
Die Künstlerin spürt der Seele in den Steinen nach und lässt mit wenigen Schlägen das Wesentliche ihrer Köpfe entstehen, die einzeln oder in Zusammenhang Archaisches ausdrücken, zur Meditation oder zum Zwiegespräch auffordern.

Tarik Mesli
Tarik Mesli (Algerien)
1998
Ein Stück meines Gartens“ – Anlass für die Installation des Künstlers war ein Massaker in einem algerischen Dorf, bei dem alle Bewohner von Extremisten abgeschlachtet wurden. An diesem Tag verunglückte auch Lady Di tödlich – die Weltpresse war voll davon, das Massaker erhielt keine Zeile. Tarik Mesli bezieht uns in dieses Geschehen ein, indem wir uns im Spiegel sehen, inmitten der Fotos von Opfern dieses Massakers. Welchen Stellenwert hat der Mensch in der Gesellschaft? Wie lassen wir uns durch die Presse manipulieren?

Anne Schwegmann-Fielding
Anne Schwegmann-Fielding (Großbritannien)
2012
Thema: "Reflexionen"
Anne Schwegmann-Fielding aus England hat bei jedem ihrer Symposiumsteilnahmen ihre Lieblingstechnik des Mosaiks gewählt, 1999 das Transformatorenhäuschen, 2006 die geflügelte Kuh. Auch 2012 bleibt sie diesem Metier treu, diesmal allerdings gestaltet sie das Moped-Kultobjekt „Schwalbe“ aus der DDR-Zeit um in das Kunstobjekt „Edelschwalbe“. Das nach Entfernen der technischen Innereien nicht mehr fahrbare Moped erfährt durch die aufgeklebten Mosaikteile eine einmalige ästhetische Aufwertung und damit einen großen Aufmerksamkeitseffekt. Das verwendete Material stammt überwiegend von Thüringer Porzellan der hier ehemals ansässigen Manufakturen, Spiegelscherben, Münzen u.a.
Das Moped ist ein wunderschönes „Nippes“ geworden, verstänkert nicht mehr die Umwelt und ist einfach nur ästhetisch. Am liebsten würde Anne bei einem nächsten Symposium einen Panzer umgestalten.

Anne Schwegmann-Fielding
Anne Schwegmann-Fielding (Großbritannien)
2006
Thema: "Ruhe und Bewegung"
Eine Kuh weidet auf einem Grashügel - ein im ländlichen Raum alltägliches Bild. Hier aber ist es eine Minikuh mit Flügeln, die niemals tragfähig sind - oder doch? Märchenhaftes wird assoziiert, denn die Kuh selbst ist Märchenhaftes wird märchenhaft schön durch ihre Mosaikgestaltung - typisch für die Arbeiten der Künstlerin. Diese schwelgt in einem unerschöpflichen Materialfundus. So finden wir hier Reste von Gebrauchsgeschirr, Henkel, Deckel, Knöpfe, Spiegelglas, Münzgeld... - ein buntes, wunderbar komponiertes Sammelsurium an Formen und Farben. Und wenn die Kuh letztendlich niemals fliegen kann, sieht sie wenigstens fantastisch aus.

Jan Tutaj
Jan Tutaj (Polen)
2014
Thema: "Rhythmus"
An der Stelle des gemeinsamen und unansehnlich gewordenen Objektes von Christine Delbecq (F) und Mihai Borodi (RO) von 2001 gestaltet 2014 der polnische Künstler Jan Tutaj ein neues Objekt. Oberhalb des neuen Kunstwerks schuf er 2012 seine Metall-Installation zum Thema „Licht-Schatten“, zu der er die neue Arbeit in Beziehung setzt. Er wiederholt die auffliegende Bewegung seiner Vorgänger, gestaltet sie aber nicht in Reihe wie diese, sondern in Dreiecksform, die damit eine weitaus größere Dynamik hat. Jan Tutaj verwendet wieder Rohre, auf denen flächige Flügelformen aus Metall aufgeschweißt sind. Die Flächen bereichert er mit Metallbändern, Wellenbewegung assoziierend. Diese sind teilweise aus nicht rostendem Material, so dass auch hier wieder Vergängliches gegen Bleibendes im Kontrast steht.