Maher Al Baroudi
Maher Al Baroudi (Syrien)
2002
Tiere, besonders Schafe, sind für den syrischen Künstler Symbole für die Ausbeutung durch den Menschen, sind Symbol für geschundene Kreatur. Eigentlich wollte der Künstler eine Pyramide gestalten, aber der angebotene Stein sprach ihn anders an: als Kopf eines Schafes. Das spröde, leicht splitternde Material kam ihm dabei entgegen. Symbolhafte Zeichen wie Treppenstufen, Fensteröffnungen und Zahlen bereichern die Skulptur und lassen viele Interpretationen zu.
Ralf Täfler
Ralf Täfler (Deutschland)
2002
Unter der Betonschicht steckt wirklich die Karosserie eines Opel Corsa, nagelneu, allerdings als Ausschuss wegen Passdifferenzen. Ein Auto, das nicht fahren kann: festgehalten und darüber für „ewig“ abgedichtet, verliert es seinen Sinn. Hier wird die Form, die sonst Flexibilität und Tempo verspricht, nur „Schein“. Kinder haben sich das Objekt erobert und mit Mosaik und Farbe „gestaltet“. Heute ist es Treffpunkt der Jugendlichen von Kleinbreitenbach.
Jan Tutaj
Jan Tutaj (Polen)
2012
Thema: "Reflexionen"
Der polnische Künstler Jan Tutaj nahm das Thema „Reflexionen“ des 13. Symposiums wörtlich und gestaltete eine Metallstele mit doppelt reflektierender Wirkung. Der Metallkörper auf einem stumpfen Sockel im Inneren besteht aus glänzendem, nicht rostendem Edelstahl und wirft die Sonnenstrahlen zurück in die Umgebung. Der ihn umgebende größere Gitterkubus aus zusammengeschweißten, mit Durchbrüchen komponierten Schrotteilen, bewusst mit Rost überzogen, bricht diese Spiegelung. Gleichzeitig wirft er auf den inneren Kern seine rhythmisch freien Schatten, die sich je nach Sonneneinstrahlung verändern, immer neue Formen bildend. So entsteht ein reiches Spiel von Licht, Schatten, von äußeren und inneren Reflexionen. Es lohnt sich also einen Blick durch das rostige Außen zu werfen, um im Inneren glänzenden Edelstahl zu erblicken. Leicht lässt sich das auf das menschlich Miteinander übertragen.
Steve Downey
Steve Downey (Großbritannien)
2001
Die Stele zeigt in der Formsprache des Künstlers, die von der Punktierungsmanier der Aborigines geprägt ist, vorderseitig eine symbolisierte Selbstdarstellung, auf der Rückseite eine Würdigung des Kunstsymposiums unter Einbeziehung von Fotos von Kleinbreitenbach bzw. Fotokopien der Teilnehmer, der Organisatoren und Helfer. Auf den Seitenteilen sind Bilder von Kindergartenkindern aus Plaue zu sehen. Das Objekt ist Symbol für das Wesen des Kunstsymposiums: Künstler, Freizeitkünstler und Kinder schaffen gemeinsam und der Ort ist einbezogen.
Prof. Ahmed Ragab Sakr
Prof. Ahmed Ragab Sakr (Ägypten)
2006
Thema: Ruhe und Bewegung
Wie ein großes Tor steht das Objekt vor dem sich öffnenden Tal, zwei quadratische Öffnungen schaffen Durchblicke in die Weite. Die Quadrate drücken Ruhe aus, in jedem aber hängt an einem Stahlseil ein an einer Spitze befestigter Würfel, der sich auch im schwächsten Windhauch bewegt. Fest steht der voluminöse Aufbau des Rahmens, in leuchtendem Blau gestrichen - Ruhe symbolisierend. Kontrastierend zum Blau erscheint das erregte Orange der Innenseiten, das Schwarz der beiden Würfel steigernd. Das Objekt ist mit Kronenverschlüssen dekorativ geschmückt, teilweise in der Farbigkeit angeglichen, als Akzente in ihrer Eigenfarbe belassen. Dekorative Formen nehmen das Quadratische auf, schaffen aber auch Bewegung durch Pfeilformen, Bögen und bewegte Reihungen. Eine fast für die Ewigkeit geschaffene Form wird mit Vergänglichem konfrontiert.
Terry Flower
Terry Flower (Großbritannien)
2005
Thema: "Energie"
Energie ist ein Naturphänomen, Grundkraft aller Dinge. Der Künstler verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Natur und menschlicher Energie. Der Sandsteinblock ein Fenstersims, wurde einst von Menschen gebaut, verarbeitet und verwendet, es steckt vieler Menschen Energie in seiner Form. Die aufeinander gesetzten Hände, Abgüsse der Hände der Teilnehmer des 9. Symposiums und von Kindern, symbolisieren die Weitergabe menschlicher Energie über Generationen hin weg: gemeinsam einem Ziel entgegen.
Alejandra Ruddoff
Alejandra Ruddoff (Chile)
2016
Thema: "Kunst trifft Poesie"
„Elan verbindet die Kraft des Universums und zeichnet seine Spuren auf. Die Spuren kreuzen sich, bilden einen Strudel und driften wieder auseinander.
Hier eine Momentaufnahme des nicht Sichtbaren im Eisen. Es ist, wenn man so will, die erzählende Darstellung des ewigen Werden und Vergehens, Zeit und Raum in stetiger Veränderung.
Gemeinsam schreiben wir die Geschichte fort ohne-oder mit- Elan.“
Gerard Parent
Gerard Parent (Frankreich)
2000
Die „Schlangensäule“ hat eine traurig optimistische Geschichte. Der Franzose umgab die aus Drahtgeflecht geformte Säule mit einer ockerfarbenen Putzschicht, in die er rundherum den Text eines Gedichtes von Rimbaud einritzte. Durch das völlig verregnete Symposium trocknete das Ergebnis nicht und wurde deshalb in einem Keller eingelagert. Beim Versuch, die Säule aufzustellen, zerfiel sie vollends. Jörg Müller nahm sich ihrer an und gestaltete, nachdem sie mit Beton ausgegossen wurde, auf ihr das Schlangenrelief als Mosaik.
Heiko Börner
Heiko Börner (Deutschland)
2016
Thema: "Kunst trifft Poesie"
Heiko Börner hat sich von einigen Fachwerkhäusern in Kleinbreitenbach inspirieren lassen. Auch in Sichtweite seines Objektes finden wir eine solche Scheune.
Im Bezug zum Thema „Poesie trifft Kunst“ spricht er von der Poesie der zweckfreien Konstruktion. Er hat nach Zimmermannsart und abweichend von seiner sonstigen Arbeitsweise eine spiralförmige Konstruktion geschaffen, die sich theoretisch vom ganz Kleinen bis ins Unendliche schrauben kann. Sie ist begehbar und erhält ihre Spannung durch die Ästhetik der Zwischenräume, die zwischen dem Holz entstehen.
Maria Moroz
Maria Moroz (Polen)
2006
Thema: "Ruhe und Bewegung"
Ein massiver Eichenstamm, entrindet und geglättet, drückt Schwere und Ruhe aus. An seinem oberen Rand hat die Künstlerin ein metallenes Dreieck installiert, dessen Grundlinie durch den Stamm reicht und ein Gleichgewicht mit diesem schafft. An ihm hängen an drei Stahlseilen zwei bzw. drei Metallhohlkörper mit eingeritzten Zeichen R, einfachen Linien und nach oben zeigenden Pfeilen. Die metallene Installation bewegt sichim zarten Windhauch, erzeugt bei stärkerem Wind sogar Klänge. Ruhe und Bewegung, Leichtes und Schweres, Holz und Metall, Stille und Klang - eine Vielzahl von Kontrasten werden in diesem Kunstwerk erlebbar.